“Wozu ist bei einem Flugzeug der Propeller da?”, fragt ein wohlbekanntes Flieger-Bonmot. “Damit der Pilot nicht ins Schwitzen kommt”. “Warum das?”, mag man fragen. “Na was glaubst Du, wie der Pilot schwitzt, wenn der Propeller mal stehen bleibt.”
Etwas falsch verstanden hat dabei unser Günther. Wie soll der Propeller hier den Piloten kühlen? Und überhaupt: was macht ein Propeller an einem Segelflugzeug?
Wie so oft ist vieles Mode, hier aber eine, die sich im Segelflug immer fester etabliert. Immer mehr Segelfugzeugtypen werden optional mit einem Antrieb angeboten, sei es ein Verbrennungsmotor, ein Elektro- oder sogar Düsenantrieb! Die Triebwerke sind einfahrbar und werden nur genutzt, wenn unbedingt nötig.
Einerseits sind motorisierte Segelflugzeuge deutlich teurer, dafür haben sie unschlagbare Vorteile: die eigenstartfähigen unter ihnen sind unabhängig vom Flugbetrieb mit der Winde und sollte der Thermik auf einem Streckenflug die Puste ausgehen, bringt einen der eingebaute Motor sicher bis nach Hause und man spart sich eine Außenlandung mit der Notwendigkeit des Rückholens des Flugzeugs inkl. Ab- und Aufbau, sowie Beschäftigung eines Rückholerteams. Zudem nimmt es dem Piloten ggf. “den Bammel” vor einer Außenlandung auf einem Feld.
Motorisierte Segelflugzeuge sind im Unterschied zu Reisemotorseglern jedoch nicht für den motorisierten Dauerbetrieb konstruiert. Sie haben einen vergleichsweise kleinen Tank, der lediglich für den Start und eine überschaubare Strecke reicht. Deshalb wird der Motor auch bei der Rückkehr von einem Streckenflug umgehend wieder ausgeschaltet, sobald sich wieder Thermik findet.
In Summe sind sie tolle Flugzeuge, welche die Streckenflugplanung deutlich vereinfachen.
Auch wenn Günther mit seiner DG808 Competition privat unterwegs ist, freuen wir als LSV uns ganz besonders auf unser erstes motorisiertes Segelflugzeug, welches im kommenden Jahr zu unserer Flotte stoßen soll.
Das entspannte Streckenfliegen wird damit insbesondere Streckenfluganfängern zu Gute kommen, welche damit ihre ersten Schritte mit einem guten Gefühl im Rücken angehen können. Eben immer gut gekühlt.