Wie schon angedeutet, hat unser Motorsegler Diamond HK36 Super Dimona unsere Flotte verlassen und wurde am 20.06. in seine neue Heimat auf den Segelflugplatz Rheinstetten bei Karlsruhe überführt. Damit endet für unseren Verein eine Ära, bei deren Beginn die meisten Mitglieder noch gar nicht geboren waren.
Motorsegler waren stets ein selbstverständlicher und beliebter Bestandteil unserer Fliegerei. Über Jahrzehnte betrieben wir unterschiedliche Exemplare des Scheibe SF25 Motorfalken, eine robuste Konstruktion aus Holz und Metall. Vor rund 5 Jahren wurde dann als Ersatz die moderne Super Dimona aus GFK-Werkstoffen angeschafft. Unsere Motorsegler sorgten stets für angenehmes und zügiges Reisen bei vergleichsweise geringen Kosten.
Der vereinsinterne Name „Tango Echo“ bezieht sich auf das Kennzeichen D-KGTE. Die letzten beiden Buchstaben werden im Nato-Alphabet für den Sprechfunk „Tango Echo“ gesprochen.
Motorsegler waren in der Vergangenheit auch deshalb beliebt, weil sie sich mit einer relativ einfach zu erwerbenden Zusatzberechtigung zum Segelflugschein fliegen ließen. Bundesweit laufen ihnen jedoch immer stärker die modernen Ultraleichtflugzeuge, wie wir sie mit der FK9 auch in der Flotte haben, den Rang ab. Als Luftsportgeräte klassifiziert, gelten für sie weniger strenge gesetzliche Regeln, was die Ausbildung einfach und den Betrieb günstig macht. Gehandicapt waren Sie in der Vergangenheit lediglich durch ihre geringe Zuladung. Wollte man sie zu zweit fliegen, mussten schon recht leichte Personen an Bord sein, um ausreichend Sprit für eine Tour mitnehmen zu können.
Dies hat sich in den letzten Jahren jedoch geändert. UL’s dürfen mittlerweile statt 425 kg Gesamtgewicht nun ganze 600 kg wiegen. Damit haben sie oft eine höhere Zuladung als Motorsegler bei gleichzeitig geringeren Kosten. Es wundert deshalb wenig, dass Diamond Aircraft die Produktion der Dimona bereits vor einigen Jahren eingestellt hat. Lediglich Scheibe produziert noch den beliebten aber nicht mehr wirklich modernen Motorfalken.
Da die Ersatzteilbeschaffung uns zuletzt einige graue Haare gekostet hat und die Maschine häufig am Boden stand, ist die Entscheidung gefallen, sie durch ein neues Ultraleichtflugzeug zu ersetzen. Damit endet bei uns auch die Ausbildung auf Motorseglern. Zuletzt hatten noch eine Hand voll Piloten ihre Motorseglerlizenz erworben, weil sich dadurch Vorteile für den Umstieg auf UL’s ergeben.
Der neue Eigentümer der Dimona wird ihr in absehbarer Zeit einen 100 PS-Motor spendieren und sie für die Schulung und den Flugzeugschlepp einsetzen. Möge sie noch viele Jahre Freude bringen und zuverlässig fliegen. Adieu Tango Echo!