Steel Buddy zu Besuch

Die haben gut lachen. So sieht es aus, wenn Freunde eine gute Zeit miteinander haben.

Bereits im Juni durften wir uns am Flugplatz über prominenten Besuch freuen. Der aus der Fernsehserie Steel Buddies auf DMAX und YouTube bekannte Michael Manousakis stattete uns eine Stippvisite ab und reiste dabei standesgemäß in der Robin DR.220 von Vereinsmitglied Mark (rechts im Bild) an.

Wer die Serie kennt, weiß, dass Manousakis mit historischen Militärfahrzeugen und Oldtimern handelt und gleichzeitig ein großes Faible für die Fliegerei hat. Auch hier kauft und fliegt er vorwiegend echte Klassiker wie z.B. eine Antonow 2, eine Beech 18 oder eine Douglas DC-3. Seine Flieger müssen kernig-laut sein und Historie versprühen. Sein privater und komplett flugfähiger Flugzeugpark dürfte in Deutschland seinesgleichen suchen.

Unsere Flugschüler heißen Michael willkommen

Um seine Lebenserfahrung zu vervollständigen, war es geradezu überfällig, dass er bei uns einen Blick auf die „echte“ Fliegerei werfen konnte. Denn Vögel haben schließlich auch keine Motoren. Die Flugschülerinnen Eva und Mia zeigten ihm unsere Segelflugschulmaschine ASK21. Leider konnte er nicht zu einem Rundflug überredet werden. Zu viel Benzin im Blut? Nicht genug Stahl an Bord? Oder doch Schiss vor der Achterbahnfahrt an der Winde? Schreiben wir es mal seiner stattlichen Größe zu, mit der er es im Flieger wahrlich eng geworden wäre.

Eva und Mia zeigen Michael das Cockpit der ASK21.

Wie kommt es zur Bekanntschaft mit unserem illustren Gast? Eine große Rolle beim Kennenlernen spielte im Jahr 2020 eine Douglas DC-3, die Michael gerade erworben hatte.

Zur DC-3 müssen wir an dieser Stelle zunächst ein paar Worte verlieren, denn sie ist ein echter Klassiker, wie es nur wenige gibt. Die DC-3 hatte 1935, also bereits vor 88 Jahren ihren Erstflug. Mit ihren zwei Sternmotoren und bis zu 24 Sitzplätzen galt sie als erstes Flugzeug, mit dem Fluggesellschaften einen wirtschaftlichen Fracht- und Passagierverkehr betreiben konnten.

Im Zweiten Weltkrieg machte sie sich in der militärischen Variante C-47 einen Namen als Fracht- und Truppentransporter. Wenig später trug sie bei der Berliner Luftbrücke zusammen mit ihrer „großen Schwester“ DC-4 die Hauptlast aller Transporte und bekam den Spitznamen „Rosinenbomber“.

Noch heute sind bei der kanadischen Buffalo Airways sieben Exemplare im Passagierverkehr im Einsatz! Zudem rüstet die Firma Basler DC-3 auf moderne Cockpits und Turboprop-Triebwerke um, damit sie in der Antarktis eingesetzt werden können. Das alles mit einer fliegenden „Oma“, die weltweit schon lange eher in Museen anzutreffen ist.

Marks Robin DR.220 vor Michaels DC-3

So ein ikonisches Flugzeug musste es dann auch für Michael sein. Als echter Steel Buddy kauft man Flugzeuge nicht fertig restauriert. Die sind meist auch Mangelware oder schlicht unbezahlbar. Das selber Schrauben ist bedeutsamer Teil des Hobbys und so verbringt Michael viel Zeit damit, seine Schätzchen zu warten und in Schwung zu bringen. Dabei traten bei seinem Neuerwerb Probleme mit den Gleichstromgeneratoren auf, welche das Flugzeug mit Strom versorgen.

Michael aktivierte einen Freund – zufällig Marks Hallennachbar aus Michelstadt – um das Problem zu lösen. Nachdem der gescheitert war, hatte er noch eine Idee parat: Mark hatte in seiner DR.220 ähnliche Generatoren verbaut. Wenn, dann konnte nur er das Problem lösen.

Obwohl Michael zunächst nicht begeistert war, einen weiteren Spezialisten an Bord zu holen, willigte er schließlich ein. Mark konnte das Problem mit einigem Aufwand beheben und da er schon mal da war, sah er sich auch gleich die schlecht anspringenden Motoren an… So wurde aus einem weiteren Spezialisten ein Buddy, der Michael in der DC-3 mittlerweile auf Reisen unter anderem nach Mallorca und Zeltweg begleitet hat. Auch auf Michaels Reisen durch die USA ist Mark nun gelegentlich dabei.

Kaffeepause mit unseren Flugschülern

Wir freuten uns, die Chance zu haben, Michael persönlich kennen zu lernen. Nach einer Kaffeepause brachte unsere vereinseigene DR 400 Regent Michael wieder nach Hause.

In Zeiten von glasfaserverstärkten Kunststoffen im Kleinflugzeugbau können wir in Zellhausen mit den “Steel Buddies” nicht wirklich mithalten. Glasfaserkunststoff-Buddy klingt ausbaufähig. Trotzdem: Buddy können wir auch!